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Versuchung durch Gott ?

 

Über die Bitten des Vaterunsers

 

von Peter Paul Schweitzer

 

Wenn Lukas 11 und Matthäus 6 beide das Vatergebet auf Jesu Belehrung seiner Jünger zurückführen, wie sind dann die Unterschiede in ihren Texten zu erklären? Diese Frage war z. Zt. des Rationalismus im 18. Jh. einer der Gründe, Ursprung und Wert der Evangelien anzuzweifeln, und wurde später für die Literarkritik eines der Argumente, aus den Evangelien nach Lukas und nach Matthäus eine gemeinsame ihnen vorausliegende Quelle zu postulieren, heute gewöhnlich als Spruchquelle Q bezeichnet. „Q“ enthielt vor allem Aussprüche Jesu, darunter in Q 11:2b-4 die hier folgende früheste Fassung des Gebetes zum Vater :

Das Vaterunser nach der Spruchquelle - Q 11: 2b ff

 

Πάτερ, Vater,

ἁγιασθήτω τὸ ὄνομά σου· geheiligt werde dein Name.

ἐλθέτω ἡ βασιλεία σου· Es komme dein Königtum.

 

τὸν ἄρτον ἡμῶν τὸν ἐπιούσιον Unser Brot – das notwendige –

δὸς ἡμῖν σήμερον· gib uns heute

καὶ ἄφες ἡμῖν τὰ ὀφειλήματα ἡμῶν, ὡς Und erlasse uns unsere Schuldigkeiten, wie

καὶ ἡμεῖς ἀφήκαμεν τοῖς ὀφειλέταις ἡμῶν· auch wir sie unseren Schuldnern erließen.

καὶ μὴ εἰσενέγκῃς ἡμᾶς εἰς πειρασμόν. Und stelle uns nicht auf die Probe.

 

Die Sammlung der Spruchquelle Q setzt man um 40-50 n. Chr. an, und ihren endgültigen Abschluss vermutet man um 60 n. Mit Q nähern wir uns also bis auf wenige Jahrzehnte der Lebenszeit Jesu. Wissenschaftler bezweifeln kaum noch, dass Q – und mit ihr das Vatergebet - bereits griechisch in die Hände der beiden Evangelisten gelangte. Eine Übersetzung durch die Evangelisten aus dem Aramäischen oder gar aus dem Hebräischen, wie das immer wieder vermutet wurde, gilt als ausgeschlossen.

Literarisch betrachtet zeigt das relativ kurze Gebet sowohl jüdische als auch hellenistische Elemente. Jüdisch sind u. a. die formalen Anklänge an Psalmen, so die Verwendung der kai-kai-kai-Reihung (und – und – und), sowie die inhaltliche Betonung auf dem letzten Wort; hellenistisch sind vor allem der griechische Wortschatz und dass Gottes Königtum als ‚basileia‘ bezeichnet wird. Für Jesus typisch ist die schnörkellose, wenn nicht zärtliche Anrede ,Vater‘, die einem Israeliten frevelhaft erschienen, niemals dagegen einem Hellenisten überhaupt in den Sinn gekommen wäre.

Das Gebet zum Vater ist deutlich in zwei Strophen gegliedert: Den ersten beiden Verszeilen, die die anfängliche Anrede Gottes als Vater einschließen und zugleich hervorheben, folgen vier weitere, deren erste wiederum von den drei folgenden Verszeilen abgehoben ist. Diese drei beginnen im Griechischen jeweils mit ‚kai‘ = ‚und, auch‘; und ihre letzte endet mit einem Kissenwort, d. i. ein Wort, auf das der ganze Text hinausläuft, auf dem sprichwörtlich sein Sinn ruht. Hier ist es im griechischen Satz: καὶ μὴ εἰσενέγκῃς ἡμᾶς εἰς πειρασμόν das letzte Wort ‚peirasmos‘, in den meisten Übersetzungen als ‚Versuchung‘ wiedergegeben.

Vielfach wird die in diesem Satz ausgesprochene Bitte als mit dem von Jesus verkündeten väterlichen Gott unvereinbar empfunden : Gott führe doch keinen Menschen in Versuchung! Und nun - nach dem hier geschilderten Aufbau - soll eine solch absurde Bitte als Essenz aus Jesu Gebet zum Vater hervorragen ?

 

Die letzte Bitte bezieht sich auf zwei Schlüsselstellen des Buches Exodus, des zweiten der mosaischen Bücher, das mit der Grundlegung der israelitischen Religion einen Auszug aus der Alten Welt in eine Neue erzählt. Das aus Ägypten gerettete Israel habe auf seinem vierzigjährigen Zug durch Wüstengebiete zehn kritische Situationen zu überstehen gehabt, bevor es ins fruchtbare Gelobte Land einziehen durfte. In der vorletzten Krise setzen ihm beim Aufstieg zum Berg Horeb Hunger und Durst gewaltig zu. In der jüngst erschienenen Einheitsübersetzung liest man über sie:

Exodus 16:2 ff Die ganze Gemeinde Israel murrte in der Wüste gegen Mose und Aaron. Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch im Lande Ägypten durch die Hand des HERRN gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen.

Da sprach der Herr zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht ...

Exodus 17:1b ff … aber das Volk hatte kein Wasser zu trinken. Da geriet es mit Mose in Streit und sagte: Gebt uns Waser zu trinken! Mose antwortete ihnen: Was streitet ihr mit mir? Warum stellt ihr den HERRN auf die Probe? Das Volk dürstete dort nach Wasser und murrte gegen Mose. Sie sagten: Wozu hast du uns überhaupt aus Ägypten heraufgeführt, um mich und meine Söhne und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen?

Mose schrie zum Herrn: Was soll ich mit diesem Volk anfangen? Es fehlt nur wenig, und sie steinigen mich.

Der Herr antwortete Mose: Geh am Volk vorbei und nimm von den Ältesten einige mit; nimm auch den Stab in die Hand, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, und geh!

Siehe, dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen. Dann schlag an den Felsen! Es wird Wasser herauskommen und das Volk kann trinken. Das tat Mose vor den Augen der Ältesten Israels.

Den Ort nannte er Massa und Meriba, Probe und Streit, weil die Israeliten gehadert und den Herrn auf die Probe gestellt hatten, indem sie sagten: Ist der Herr in unserer Mitte oder nicht ?

In den hier unterstrichenen Stellen steht im Hebräischen ‚massah‘, bzw. ein nach ‚massah‘ gebildetes Verb. Für die Septuaginta, das griechische Alte Testament, wurde im 4. vorchristlichen Jahrhundert der hebräische Ortsname ‚Massa‘ mit πειρασμός (peirasmos) übersetzt, das ist deutsch Probe, Prüfung, Versuch, Untersuchung, gerichtliche Nachprüfung‘.

Und mit diesem oder mit von ihm abgeleiteten Verben charakterisiert das Lukasevangelium im 4. Kapitel die Fragen und Zumutungen, mit denen der Teufel den Messias verleiten will, Gottes Macht und Treue zu prüfen. Natürlich weist Jesus den Versucher grundsätzlich ab: Es stehe doch (Deut 6:16) geschrieben, ‚dass du den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen sollst .

Auch der 1. Petrusbrief 4:12 übersetzt ‚peirasmos‘ mit Probe, und der Hebräerbrief 3:8 erinnert mit diesem Wort ausdrücklich an die beiden Szenen im Buch Exodus.

Die biblischen Verwendungen sind also eindeutig; ihre Bedeutungen reichen von Probe, Prüfung, bis zu Gericht einschließlich Folter. Gottes Macht äußert sich letztlich in seinem gerechten Gericht, vor dem sich alle Welt zu verantworten hat. Umgekehrt gilt eine Probe des göttlichen Verhaltens der Bibel als dreimal teuflisch.

 

Zwischen die Anrede ‚Vater‘ und dem Gebetsende ,Probe, Prüfung‘ sind im ältesten Vaterunser fünf Bitten formuliert. Logischerweise stehen sie im Spannungsbogen zwischen der Anrede und dem Kissenwort, zwischen Vater und Prüfung, dass die empfohlenen Bitten sich an den Vater richten, um nicht an seiner Prüfung, seinem Gericht zu scheitern. Die Bitten des ältesten Vaterunsers betreffen folglich fünf Felder, die in der Nachfolge Jesu entscheidend zur Bewährung offen stehen:

  1. Die Heiligung des Gottesnamens, der die erste Vaterunser-Bitte gilt, gehört seit Ex 3 und 33 zum Grundbestand der Israelitischen Religion. Seinen Namen - hebr. ‚šēm‘ = ‚Name‘ - hat Gott - selbst auf das drängende Befragen des Mose - nie preisgegeben, sondern schlicht versichert, er sei (für sein Volk) da.

Diese Mose gegebene Antwort wird biblisch mit den hebr. Lettern JHWH angedeutet, in den Gottesdiensten jedoch nicht gelesen, sondern durch „Name“ oder „HERR“ ersetzt. Gemeint ist im Vaterunser der Gott, dem die Schöpfung und Israel alles verdankt, der Unnennbare, der ‚Vater‘ Jesu.

  1. Die Bitte um die Ankunft seiner Basileia, des Gottesreiches, stellt eine Aktualisierung des schon im Buch Exodus artikulierten Problems der Gegenwart Gottes in seinem Volk dar. Dass Gott die Rettung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei wunderbar bewerkstelligte, weckte den Glauben, ER SELBST sei in seinem Volk unsichtbar gegenwärtig. Und in vielen bedrohlichen Phasen der Geschichte blieb JHWH seinem Volk nahe, wenn daran auch immer wieder ganz handfeste Zweifel im Volk aufkamen. Zur Zeit Jesu gab die Übermacht Roms solchen Zweifeln schrecklich massiv neue Nahrung.

Wie Luk 24 die Jünger auf dem Weg nach Emmaus klipp und klar erklären lässt, hatte man mit dem Großen Propheten Jesus die Hoffnung verknüpft, er sei der, der Israel erlösen/befreien werde … Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen …Dass Lukas hieran anschließend das erste Abendmahl schildert und die Szene mit der Bitte um eine bleibende Anwesenheit des Auferstandenen denn es will Abend werden erzählt, weist den Weg, wie die Anwesenheit Gottes in unserer Welt sich vergegenwärtigen will.

  1. Die Sorge um das täglich nötige Brot ist so alt wie die Menschheit, und ebenso alt ist die Einsicht, dass selbst eine bescheidene Ernährung nicht überall und für jedermann gewährleistet ist. Es ist und bleibt ein Grundanliegen aller Religion, die Lebensbedingungen aller zu sichern.

Deshalb weist Jesus bei seiner Speisung der Tausenden in der Wüste die Jünger an – Gebt ihr ihnen zu essen ! - und damit auf eine schier unerschöpfliche Resource hin. Eine wunderbare Brotvermehrung geschähe, wenn alle wirklich zum Teilen bereit wären.

Die dritte Bitte sollen die Satten hören, wenn die Hungernden zum Himmel schreien, und sich zu Herzen nehmen. Und Gott, dass er die versteinerten Herzen derer erweiche, die viel-zu-viel zum Teilen haben, und immer noch mehr haben wollen.

  1. Vergebung zu erbitten und zu gewähren - ob nun bei Schuld oder Schulden – erleichtert das Leben. Die sprachliche und theologische Gleichsetzung von Schuld und Schulden ist den Schriften des AT vor dem 3. Jh. v. Chr. unbekannt und begegnet erstmals in Übersetzungen des AT ins Aramäische, in die Mutterprache Jesu. Im NT findet sie sich bei Paulus, bei Matthäus und Lukas.

Schuldenerlass und das Verbot von Darlehen gegen Zinsen forderten schon Israels Propheten. Jesus selbst hat bei seinem ersten Auftritt in der Synagoge von Kafarnaum einen allgemeinen Schuld(en)erlass verkündet, und sich damit die Feindschaft seiner eigenen Verwandtschaft samt Steinigsversuch eingehandelt.

Die Bitte um Vergebung ist nicht direkt mit der Exodus-Erzählung verbunden, stellt aber ein – ohne Zweifel aus dem Geiste Jesu formuliertes – zentral christliches Anliegen dar, was Math 5:23 ff überdeutlich lehrt.

  1. Die letzte Bitte in der Q-Fassung des Vaterunsers steht der Exoduserzählung wieder näher. Ihre Übersetzung lässt mehrere Deutungen zu. Der Verbteil μὴ εἰσενέγκῃς ἡμᾶς ist mit führe, treibe, schleppe, bringe uns nicht hinein zu übersetzen. Wohin ? εἰς πειρασμόν , das biblisch interpretiert hier nur ins Gericht Gottes meinen kann.

 

Die Aufgabe eines Kissenwortes ist die Vollendung des vorausgehenden Textes. Das Kissenwort des Vatergebetes muss also das Vatergebet zusammenhalten, in eine bestimmte Deutung lenken usw. Eine Übertragung in eine andere Sprache verlangt folglich eine Interpretation, die wiederum möglichst genau mit dem übersetzten Text korrespondiert. Schauen wir zunächst auf frühere Lösungen :

  1. Das Buch Exodus erzählt in unserem Zusammenhang, der HERR habe sein Volk prüfen wollen, ob es nach seiner Weisung lebe, und das Sabbat-Gebot einhalte. (Ex 16) Nach alttestamentlichen Vorstellungen war also eine Glaubens- und Gehorsamsprüfung gemeint.
  2. Zu Zeiten der ersten Christenverfolgungen hat man die letzte Bitte in der Bedeutung Vermeidung von Gerichtssituationen gebetet. In Luk 12:11 ist ‚peirasmos‘ in Verbindung mit dem Verb ‚μὴ εἰσενέγκῃς ἡμᾶς - führe, bringe, schleppe uns nicht hinein‘ im Sinn von vor Gericht, Behörden, Machthaber bringen benutzt. Wer so betete, sah die Prüfungen und Folterungen der antiken Gerichte drohend vor sich, und betete um Gottes Hilfe.
  3. Um 100 n. bezeugen uns die Didache und das Matthäusevangelium, dass das das Gebet zum Vater - wohl im liturgischen Gebrauch – einige bedeutende Veränderungen. Erfuhr, In unserem Zusammenhang ist besonders die Fortführung der letzten Bitte (Mat 6:13) wichtig :

, ἀλλὰ ῥῦσαι ἡμᾶς ἀπὸ τοῦ πονηροῦ. - sondern entreiße uns dem Bösen‘.

Fortan war damit das vorausgehende ‚peirasmos – Probe, Gericht‘ durch das rückbezügliche ‚alla – sondern‘ mit einem negativen Vorzeichen versehen, und konnte nicht mehr als das gute Gericht Gottes verstanden werden, sondern nur als ein Übel, für das die Verfolgergerichte jener Zeit Modell standen.

  1. Die erste Übersetzung in eine germanische Sprache verstand gr. peirasmos so wie Luk 12:11. Sie geschah um 350 n. durch den aus Kappadozien stammenden arianischen Gotenbischof Wulfila, (got. Ulfila 311-382) Die peirasmos-Stelle lautet bei Wulfila :

‚Jah ni briggais uns in fraistubnjai,= Auch bring uns nicht vor Gericht

Die Etymologie des gotischen fraistubni ist schwierig. Dessen Endung -tubni entspricht der deutschen Endung -ung; die erste Silbe frais- dürfte mit der ersten von got. fraih-nan = fragen verwandt sein. Sollte das zutreffen, wäre fraistubni = Befragung oder Verhör..

  1. Etwa um 390 übersetzte der Dalmatier Hieronymos (347-419) die Bibel und mit ihr den Endvers des Gebetes zum Vater ins Lateinische :

et ne nos inducas in tentationem, sed libera nos a malo – und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns vom Bösen.

Durch ihren Gebrauch im Gottesdienst und ihre Stellung als Vulgata = Gewöhnliche in der Römisch-Katholischen Kirche erlangte die Übersetzung des Hieronymos fast allgemeine Geltung, von der auch jüngste deutsche Übersetzungen kaum einmal abzuweichen wagen.

Dies wäre aber nötig, da die Vorstellung eines die Menschen versuchenden Gottes menschlich und theologisch nicht hinnehmbar ist. Und sich darauf durch gedankliche Schlangenbewegungen doch noch einen Reim zu machen, kann gleichwohl nicht angehen..

 

Grundsätzlich erscheint von den sprachlich möglichen Übertragungen nur eine solche annehmbar, deren Deutung die in den voraufgehenden Versen ausgesprochenen Bitten verstärkt. Die dreifache und-Verkettung bindet die drei letzten Bitten aneinander und will besagen, ohne Gott werde keine Not gelindert und ohne Gott kein letztes Gericht bestanden. Denn Trotz aller Bemühungen – z. B. auch nur in etwa der Bergpredigt Jesu zu genügen - bleiben wir immerzu unvollendend stecken und müssten nach vielerlei Versagen in Schulden vor Gottes Gericht. Vor dem alle erscheinen müssen, aber nicht scheitern.

Gottes stellt dem Menschen (in gewissem Rahmen) frei, sich sowohl Gutem als auch Schädlichem zuzuwenden, weshalb beides ihm verlockend erscheinen kann. Des Menschen Entscheidungen und Handlungen wären hoffnungslos prädestiniert, gäbe es keine Anreize in zwei oder gar mehrere Richtungen. Bildlich ist der Lebensweg eine Wanderung, die immer wieder über verschiedene Kreuzungen führt, vereinfacht ins Heil oder ins Gericht. In der Vater-Unser-Bitte streckt der Beter vertrauensvoll seine Hand zum Vater aus, der möge ihn lenken, dass seine Schritte ihn nicht vom rechten Weg abbringen.

Zudem hat Jesus in seinem Gleichnis vom Gericht des Menschensohnes über die Völker (Mt 25:31 ff) dargelegt, dass der Menschensohn sich im Gericht schützend vor die stellen werde, die sich hilfreich und gütig zu den Ärmsten und Hilflosesten als Seinesgleichen stellten. Anders gesprochen: Liebe deckt eine Menge Fehler zu. Oder auch : Es gibt eine Gnade, die vor das scharfe Recht tritt.

23 VII 2017

Anzufügen wäre als weiterer beachtenswerter Lösungsweg :

Vom Alten Testament bis weit in die Zeit der Kirchchenväter galt massa - peirasmos als biblischer Typos für den Zweifel an Gottes Gegenwart und Güte anlässlich schlimmer Erfahrungen, für Unglaube in Leid und Katastrophe und dessen gläubige Hinnahme als Weg in die Erlösung.  Die menschliche Bitte um Ersparung solcher Prüfungen ist doch gut verständlich und nicht unbedingt ein Zeichen des Unglaubens. .Im Gegenteil, ohne Glaube kein Zweifel, kein Kopfschütteln, keine Auflehnung, und wonach man am lautesten und verzweifelsten schreit, das muss nicht das Beste für uns sein.

6.II.2018  -pps-.